Tag 3

Nach einem diesigen Morgen am See haben wir uns nach einem gemütlichen Frühstück auf den Weg gemacht. Heutiges Etappenziel: Gävle. Nachdem wir ein sehr schönes Stück am Vätternsee entlang gefahren sind kommen wir immer wieder an Flugzeugen am Rand der E4 vorbei und werden von einer Menge Gigalinern begleitet.

Nach einem Fahrerwechsel kurz vor Stockholm geht es weiter durch Stockholm, zwar mit Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70, aber ohne den befüchteten Großstadtstau.

Nach guten 480 km erreichen wir gegen 15 Uhr Gävle. Genug für heute, also fahren wir wie geplant den Stellplatz nahe der Innenstadt an. Hier können wir für 250 Kronen 24 Stunden stehen bleiben und haben ein sehr gutes Sanitärgebäude, sowie alles an Ver- und Entsorgung. Wir sind gerade noch rechtzeitig angekommen, 30 MInuten später und wir hätten keinen Platz mehr bekommen.

Kurz nachdem wir stehen, kommt ein älteres Päärchen (wir glauben aus dem tiefen Bayern) und fragt uns ob wir Ihnen helfen können. Die Stellplatzgebühr muss über die Easy-Park App per Handy bezahlt werden und die beiden sind froh überhaupt ein geeignetes Telefon dabei zu haben. Natürlich helfen wir gerne.

Jetzt haben wir aber Hunger und keine Lust zu kochen, also fahren wir in die Innenstadt und erkunden diese. In einem Einkaufzentrum werden wir fündig. Für jeden eine Pizza und 2 Getränke für 228 Kronen, voll Ok.

 

Da es immernoch 30 Grad sind und wir nicht vor unserem TravelVan gebraten werden wollen, packen wir uns ein paar Bier ein und fahren Richtung Wasser (nein nicht nur die 5 Meter, sondern in Richtung der großen Bucht) um etwas näher am Wasser zu sein.

Leider sind hier sehr viele Mücken und wir beschließen nur kurz ein geteiltes Bierchen zu trinken und dann wiederzu unserem Wohnmobil zurück zukehren und dort den Abend ausklingen zu lassen.

Tag 5

Was für ein Tag.

Begonnen haben wir wie gewohnt, früh geweckt von Sonne und Hitze sind wir schon um 9 Uhr aufgebrochen. Schnell wieder auf die E4 und weiter Richtung Norden. Wir müssen sagen, die Schweden sind ein freundliches Volk. Auf Landstraßen wird grundsätzlich jedes Wohnmobil gegrüßt, aber sobald eine Trennung zwischen den Fahrstreifen ist, nicht. Auch die Landschaft, Brücken und das Meer sind ständiger Begleiter hier auf der E4.

Gegen 13 Uhr sind wir fast am Ziel. Wir hatten uns einen „Stellplatz“ an einer Badebucht im grünen ohne Stadt ausgesucht. Das Navi lotst uns rechts von der E4 runter und wir finden uns auf einem Schotterweg wieder, Waschbrett deluxe. So durchgeschüttelt wurden wir bisher noch nie.

Am Ende der Straße finden wir die wunderschöne Badebucht. Allerdings entpuppt sich der Stellplatz als sandiger schmaler Parkplatz. Rings um absolut gar nichts und wir haben ein mulmiges Gefühl. Im Moment ist es noch voll und viele Schweden sind zum Baden in der Bucht, aber nachts wird das wohl anders aussehen. Wir beschließen trotzdem erstmal zu bleiben und vor allem schwimmen zu gehen.

Ein paar Meter weiter liegt ein absolut ruhiger Küstenabschnitt gesäumt von vielen Felsen. Wir erkunden die Ecke dort noch ein wenig und machen uns dann auf den Weg zurück zum Wagen um einen Kleinigkeit zu essen.

Wir bleiben hier nicht. Nach einer kurzen Recherche finden wir nur 30km weiter einen ähnlich abgelegenen Platz, aber hier mit allem was man braucht. Für 15€ soll es Strom und sämtliche Wasser Versorgung geben. Etwas skeptisch beschließen wir uns den einfach einmal an zu schauen. Gegen 15 Uhr geht es wieder über die E4 und nach ca 30 Minuten kommt wieder rechts ab ein Schotter Weg. Wir sind erstmal bedient, hoffentlich wird es hier besser. Als wir ankommen sind wir mehr als positiv überrascht. Der Ort nennt sich Lövsele Hamn und hat höchstens 50 Einwohner. Auf dem Platz gibt es alles was man braucht und Gott sei dank ein paar Dauercamper die helfen können. Eine Rezeption gibt es nicht. Das Geld schmeißt man in einem Umschlag in einen Kasten und die Plätze kann man frei wählen. Jedoch hier das nächste Problem. Wir haben dänische und norwegische Kronen und auch Euros, aber keine schwedischen. Kurzerhand schmeißen wir einfach norwegische Kronen (natürlich umgerechnet und aufgerundet) ein.

Wir finden einen Platz in dritter Reihe, durch die angelegten Terrassen aber dennoch mit einem leichten Blick durch die Bäume aufs Wasser. Unser Schwein hat ein paar Meter weiter oben auch einen guten Platz ergattert.

Mittlerweile ist es 16 Uhr und wir sind einfach froh jetzt einen guten Platz zu haben. Zu Fuß machen wir uns auf, rechts und links vom Platz etwas die Küste zu erkunden. Wirklich ein Traum.

Feierabend für heute, mit einem kühlen Bier wird nun der Abend abgeschlossen.

Tag 6

Der Tag bricht an wie immer, nur irgendwie eine Stunde später als die Tage vorher. Es war so ruhig das wir so lange schlafen konnten. Nach einem gemütlichen Frühstück geht es wieder los, ab auf die E4 und weiter nördlich. Heutiges Etappenziel Töre. Dort angekommen finden wir aber keinen schönen Stellplatz nur einen zu teuren Campingplatz und einen großen Asphaltplatz im nirgendwo, auf dem wir uns nicht so richtig wohlfühlen. Daher beschließen wir die E10 in Nördlichen Richtung bis Överkalix weiterzufahren . Wir haben bis zu diesem Punkt die E4 ab Helsingborg bis Töre befahren, insgesamt 1500km.

In Överkalix angekommen checken wir auf einem schönen Campingplatz ein der direkt am Wasser liegt und über ein eigenes Schwimmbad verfügt. Das Schwimmbad haben wir aufgrund der immer noch sehr hohen Temperaturen (knapp 30°Celsius) ausgibig in Anspruch genommen. Wer auch mit einer Wasserratte verheiratet ist, weiß dass man da nie drum rum kommt.

Nach dem Schwimmen gab es dann erst einmal essen, lecker Cheese-Burger mit einem guten Glas Wein.

Nachdem wir uns vollgefuttert wieder auf die Wiese setzen wollten, entdeckten wir eine Schraube im rechten Vorderreifen. Also machten wir mit Hilfe der Rezeption eine Tankstelle aus und gingen dorthin um nach Hilfe zu Fragen. Dies ist leider erst am Montag wieder möglich. Aber an der Tankstelle erhielten wir den Hinweiß das die neuen Fahrzeuge doch alle einen Reifendrucksensor haben müssten. Also ab zu Wohnmobil und checken. Jawohl wir haben natürlich einen, dass wir da nicht selber drauf gekommen sind… Also werden wir die Fahrt morgen fast wie geplant fortsetzen, nur dass wir sie Strecke etwas verlängern. Da wir in einer Region unterwegs sind, die von den schweren  Waldbränden betroffen ist, entscheiden wir uns morgen einige Kilometer mehr unter die Räder zu nehmen um möglichst weit weg von den Brandherden zu übernachten. Zudem können wir damit am Montag gegen Mittag schon in Alta sein, um unseren Fußkranken TravelVan reparieren zu lassen.

Und Mücken???? Gibt es hier keine mehr hinter uns sind alle am TravelVan…

Auch die Tage werden immer länger. Heute geht die Sonne um 22:45 Uhr unter und um 2:30 Uhr wieder auf!!!!!

Tag 8

Nach einem gemütlichen Frühstück machen wir uns gegen 9:15 Uhr auf den weg. Kommen aber nicht weit, da sich nach 150 Metern auf der Straße das Reifendruckkontrollsystem meldet. Druckverlust vorne rechts, der Reifen mit der Schraube. Also rechts ran, Pannenset ausgepackt und Reifen aufpumpen. Es sind große Reifen…. Das Aufpumpen von 4 bar auf 5,5 bar dauert geschlagene 12 Minuten…

Aber auch die haben wir überstanden, also auf geht´s. Fünf Minuten später kommt wieder „bing“ und wir denken schon s*****e. Aber nein es ist nur die Bitte des Fahrzeugs AdBlue nachzufüllen. Nachfüllen? Die haben doch gesagt Ihr kommt locker damit hin, also Bordbuch aufgeschlagen und nachgesehen. Wir hätten 14 Liter davon dabei haben müssen, da der AdBlue Tank bei übergaben voll gewesen sein sollte… und dass hätte reichen sollen. Aber zum Glück kommt die Warnung ja 2600 Km bevor einem der Harnstoff ausgeht… Also fahren wir weiter, erst einmal muss unser TravelVan an den Füßen operiert werden, das geht vor.

Auf der Fahrt nach Alta kommen wir aber auch an schönen Ecken vorbei. Wir fahren auf der Bundesstraße 93 und kommen sehr gut voran. Kurz vor Alta fahren wir durch eine imposante Schlucht. Fast nicht vorstellbar, dass wir auf einer Bundesstraße sind. Auch hier machen wir einen kurzen Fotostopp. Wahnsinnige Kulisse…

 

Dann kommt auch schon das Ortseingangsschild von Alta. Auf anhieb finden wir den vorher rausgesuchten Reifenhändler. Wir müssen zwar eine gute Stunde warten, aber sie können den Reifen reparieren. Während wir warten schaut Christian sich um und findet Reifen die in Deutschland nicht erlaubt sind: Spikereifen in jeder Größe, PKW, LKW und sogar für die richtig großen Traktoren. Endlich sind wir dran. Also schnell den Travel Van in die Werkstatt und ab auf die Bühne, Reifen runter und schon wird der Reifen vom Monteur mit einer Art einvulkanisiertem Gummiwutzel fachgerecht repariert. Also Rad wieder zusammenbauen, wuchten und montieren dann kann es nach dem bezahlen weiter gehen.

Wir suchen die nächste Tankstelle auf um unserem Citroen das von Ihm schon seit 150 km langersehnte AdBlue zu besorgen. Christian kauft 4,7 Liter im Kanister mit Einfüllhilfe. Das AdBlue einfüllen sollte doch easy gehen, Schnorchel auf den Kanister, Tankdeckel auf und rein damit, aber denkste… Schnorchel zu kurz, das Zeug läuft daneben, zum Glück nur wenig. Gut das die Tankstelle eine kleine Werkstatt hat, also nach einem längeren Schnorchel fragen. Leider versteht der Mitarbeiter kein Wort Englisch. Aber nachdem ich Ihm das Problem gezeigt habe, holt er einen anderen Schnorchel und das Tanken geht reibungslos.

Also auf zum auserkorenen Campingplatz, Alta River Camping. Hier können wir die Nacht stehen bleiben und uns komplett ver- und entsorgen. Duschen und WCs sind OK, Preis dafür saftig.

Da es gerade einmal 15:30 Uhr ist, wollen wir uns noch etwas betätigen und beschließen eine kleine Runde auf gut Glück und oft quer Feld ein zu wandern. Wir machen und fertig und laufen los, vorbei an der Baustelle und über die Brücke, entlang am Fluss bzw. Flussbett.

Die kleine Runde ist zirka 6 km lang und wir kommen guter Laune und dankbar für die Bewegung wieder am Campingplatz an, jetzt erstmal essen. Nach einer erfrischenden Dusche, lassen wir den Abend bei einem kühlen Blonden gemütlich ausklingen.

Morgen früh geht es los, die letzten 230 km zu unserem großen Ziel…

Tag 9 und 10

Wir sind am Nordkapp

Nach einem zeitigen aber dennoch gemütlichen Frühstück machen wir uns auf den Weg zum Nordkap. Schnell noch Wasser entsorgen und frisches Tanken, dann geht es los. Es geht wieder über Landstraßen den Schildern nach zum Nordkap.

Die Fahrt erscheint endlos bei der großen Vorfreude und der Hoffnung noch einen guten Platz zu ergattern. Schließlich erreichen wir den Nordkaptunnel und staunen nicht schlecht. Es geht 3,5 km steil bergab und dann 3.5 km steil bergauf und gibt dabei einen Temperatursturz von 17°C am Ein- und Ausgang und 11°C an der tiefsten Stelle.

Den Tunnel hinter uns gelassen steigt die Aufregung, bald sind wir da. Ein scheinbar endloses auf und ab neigt sich dem Ende und wir können endlich das Nordkap sehen, aber noch nicht die berühmte Weltkugel. Erstmal zahlen wir Eintritt und staunen nicht schlecht. 650NOK (ca 65€) für 48 Stunden auf dem Parkplatz und Zugang zu den Nordkaphallen.

Wir ergattern für den ersten Abend einen guten Parkplatz und laufen erstmal mit Kamera bewaffnet Richtung Weltkugel. Mittlerweile ist es 13 Uhr und wir sind natürlich nicht die einzigen, die diese Idee hatten. Zahlreiche Busse stehen auf dem Parkplatz und bei doch recht schönem Wetter ist es voll, ein schönes Foto alleine kaum möglich. Wir gehen also einfach mal in die Nordkaphallen und spazieren draußen auf dem Gelände entlang.

Sonst lassen wir den Tag ruhig angehen, kochen etwas, gehen immer wieder mal etwas raus. Gegen 20Uhr packen wir unser Hochzeitsgeschenk aus und gehen mit der Flasche „Chardonnay und Spätburgunder Brut“ und unseren Campingstühlen zur Weltkugel. Hier oben schmeckt der Sekt fast noch besser als zu Hause. Wir machen noch ein paar Bilder und gehen dann früh schlafen, der Wecker steht auf 2 Uhr nachts, kurz nach der Mitternachssonne, wenn die Touri-Busse weg sein sollten. Wir werden belohnt und die Sonne zeigt sich noch wunderbar an der Weltkugel. Doch sogar um 2 Uhr nachts ist man dort nicht alleine, aber wir bekommen tolle Bilder.

Müde und glücklich verkriechen wir uns wieder in unseren Travel Van, für den nächsten Morgen haben wir das Frühstücksbuffet für uns gebucht. Zwar etwas anders als erwartet, aber dennoch sehr lecker und mit reichlich Auswahl schlagen wir kräftig zu. Das einzige was definitiv fehlt ist Nutella! Aber wir werden mehr als satt und sind gestärkt für unsere Wanderung. Wir wollen die Knivskjellodden Wanderung machen (ca. 17km). Wir packen unsere Rucksäcke, ziehen uns warm an und los geht’s. Mit dem Wohnmobil fahren wir zum ca 5km entfernten Parkplatz und starten.

Es beginnt mit ziemlich kaltem und nebligen Wetter und laufen nach wenigen Kilometern unter einer Nebelfront durch. Dahinter wird aber erstmal alles besser und wir können bei Sonne und Wind weiterlaufen. Die Landschaft ist atemberaubend und wir machen immer wieder kleine Pausen für ein paar Bilder. Nach ca. 6,5km kommt die große Herausforderung, wir müssen ca. 130m den Hang absteigen auf gerademal 100m Strecke. Heile unten angekommen finden wir uns in einer wunderschönen Bucht wieder in der es windstill und sonnig warm ist. Wir laufen weiter und können endlich zum Hochplateau vom Nordkap schauen, aber nur kurz. Es zieht starker Nebel auf, der langsam aber sicher alles einhüllt. Ca. 1km vor dem eigentlichen Ende beschließen wir um zu kehren, die Sicht wird schlechter, es ist sehr kalt und wir dadurch nicht mehr trittsicher genug. Dennoch, wir waren nördlicher als auf dem Hochplateau.

Auf dem Rückweg machen wir erstmal in der schönen Bucht in der Sonne eine ausgiebige Pause und essen und trinken etwas. Als nächstes müssen wir nun den steilen Hang wieder hoch, der ließ sich aber doch besser als gedacht hinter sich bringen und so treten wir die restlichen 6.5km Rückweg an. Es wird zäh und die Knie lassen langsam nach, aber wir gehen nahezu an einem Stück durch. Hier und da halten wir für ein paar Bilder an, aber immer nur kurz. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommen wir über die letzte Kuppe und können den Parkplatz mit unserem Travel Van sehen, fast geschafft. Angekommen am Ende, sind wir erschöpft, aber glücklich endlich mal etwas Bewegung nach den vielen Tagen auf den Straßen gehabt zu haben. Bilanz sind 15,2 km und 475 Höhenmeter, jetzt haben wir uns eine Dusche und Abendessen mit einem besonderen Tropfen Wein wirklich verdient. Ein Blick hinüber zu der Landzunge wo wir eben noch waren verrät, der Nebel hängt dort noch immer.

Den Abend lassen wir im Wohnmobil gemütlich ausklingen, es ist so neblig, dass dir kaum unsere Nachbarn sehen können und es regnet die ganze Zeit. Wir genießen es aber einfach nur die Zeit hier zu entspannen.

Tag 11

Nach einer kalten und nebligen Nacht machen wir nach dem Frühstück den Travel Van startklar und gehen danach noch einmal zur kaum sichtbaren Weltkugel und machen davon ein paar Bilder. Endlich öffnet um 11 Uhr der Gift Shop, auch Souvenirladen genannt. Wir decken uns mit einigen Souvenirs ein, unter anderem Magneten, Schlüsselanhänger, Flaschenöffner und ein T-Shirt. Dafür Zahlen wir über 100 Euro!!!! Wow ist das Teuer, aber wir sind ja nur einmal hier…

Gegen 12 Uhr machen wir uns auf den Weg Richtung Talvik unserem heutigen Tagesziel.

Um zirka 16:30 Uhr kommen wir in Talvik an den größten Teil der Strecke kannten wir ja bereits von der Hinfahrt ab Alta. Wir sind jetzt auf den E6, die küstennah verläuft. Das bedeutet hier oben, dass fast jeder Fjord umfahren wird und jede Landzunge auch mitgenommen wird. Nur wenige Landzungen werden durch Tunnel abgekürzt.

Wir stehen in erster Reihe zum glasklaren Wasser auf einem Platz hinter einer Tankstelle an der wir uns Ver- und Entsorgen können, fast, denn ein Bodeneinlauf für das Grauwasser fehlt.

Wir verbringen einen gemütlichen Abend vor unserem Travel Van.

Tag 12

Recht früh stehen wir heute morgen auf, denn wir haben viel vor. Wie weit wir kommen wissen wir noch nicht, da wir bei diesem wunderschönen Wetter viele Bilder an der kommenden Strecke machen wollen. Also fahren wir los und halten recht häufig an wo es uns gefällt.

Unser erster großer Stopp liegt an einem Seitenarm der Altafjords. Wir packen das Stativ aus und machen einige sehr schöne Panoramen. Gegenüber ist ein Wasserfall. Den wir natürlich auch festhalten. Wir klettern sogar quasi in den Wasserfall hinein…

So geht unsere Tour nun weiter und als wir den Ort Langfjortbotn hinteruns gelassen haben, lassen wir auch die Finnmark hinter uns und fahren nun in der Troms.

Auf halber Strecke zwischen Alteidet und Burfjord machen wir wieder halt, diesmal krakseln wir ganz hinunter ans Wasser und machen ein paar herrliche Aufnahmen.

Nach einem Tankstopp in Burfjord geht es weiter die E6 Richtung Narvik. Hinter Sorstraumen geht es Steil den Berg hinauf bis auf zirka 450 m. Wir halten am höchsten Punkt an und machen mal wieder einige Fotos. Diesmal vom Kvaenangen. In diesem Fjord sind einige der schwimmenden Fischzuchten zuhause. Obwohl wir 20 Grad haben ist an den Berg hinter uns noch Schnee zu erkennen und zwar nicht weit weg.

Weiter geht es auf der E6. Wir umrunden einen Seitenarm des Lyngen und entdecken einen Wasserfall. Ein echt schöner, also Anhalten und Fotos machen gehen.

In Nordkjosbotn machen wir eine kurze Essenpause und entscheiden das wir bis Tennevoll fahren möchten. Dort ist laut unserer App ein schöner Campingplatz direkt am Wasser.

Als wir an dem Campingplatz ankommen, zahlen wir und bekommen einen Platz in 2ter Reihen zugewiesen. Der Platz ist ein Traum, super ruhig gelegen und mit einem atemberaubenden Blick über den Fjord. Auch hier packen wir nach dem Abendessen noch einmal das Stativ aus und machen auf einer kleinen Mole ein paar Aufnahmen.

Tag 13 und 14

Nachdem wir Freitag spät noch festgestellt hatten, dass unsere Dusche in das Wohnmobil leckt, ging es Samstag recht früh los. Frühstücken, frisch versorgen, alles packen und dann erstmal den netten Platzwart in Tennevoll befragt wo die nächste Werkstatt zu finden ist. Praktischer Weise liegt sie direkt auf unserem Weg in Bjerkvik. Da ja auch vor ein paar Tagen das Navi im Travel Van ausgestiegen ist, natürlich wieder mit Karten. Gott sei dank haben wir genug dabei. Angekommen wird einmal alles auf den ersten Blick machbare überprüft, aber es kann nichts festgestellt werden. Eine große „Inspektion“ würde ca 5-7 Stunden Arbeit und 1 Monat Wartezeit in dieser Werkstatt bedeuten. Wir fahren also einfach so weiter und werden es die nächsten Tage beobachten.

Kurz hinter Bjerkvik, geht es über die erste Brücke auf die ersten Inseln die uns zu den Lofoten führen. Wir fahren einfach mal so lange bis wir etwas schönes finden und halten dort an um zu fotografieren. Es ist eine absolut beeindruckende Landschaft, also wird viel fotografiert. Hoffentlich auch um das eine oder andere Panorama später zu vergrößern und auf zu hängen.

Das geplante Ziel war Svolaer. Per Karte hatten wir überlegt das es gut passen könnte für die Strecke. Angekommen entscheiden wir aber schnell hier nicht zu bleiben. Es ist schon relativ groß für Lofoten Verhältnisse und einfach viel zu voll. Überall Touristen, die hier einen Stopp mit ihrem Bus haben, das Einkaufzentrum erkunden oder von hier ihre Touren über die Lofoten planen. Wir nehmen uns also unsere Camping App und suchen mal. Ein Campingplatz hat uns begeistert. An einem Sandstrand gelegen, Plätze wie in den Dünen und von der Sonne her perfekt für endlich mal einen Sonnenuntergang. Nachteil: 70km weiter als geplant und mit 350 NOK richtig teuer. Wir fahren trotzdem, der Sandstrand hat uns einfach überzeugt.

Angekommen sind wir absolut enttäuscht, der Platz ist schon sehr voll, es wuseln überall Menschen rum und dafür sollen wir dann 350 NOK zahlen? Nein danke. Wir entdecken nur 50m weiter einen großen Parkplatz auf dem schon viele Wohnmobile, Zelte und sogar Wohnwagen stehen und haben tatsächlich Glück. Wir ergattern noch einen Platz in zweiter Reihe für die Nacht, obwohl es mittlerweile locker 19 Uhr ist. Das Beste aber: kostenlos am gleichen Sandstrand.

Angekommen werden natürlich sofort die Badesachen angezogen und über die Steine zum Meer geklettert. Es macht uns aber schon etwas stutzig, dass außer uns so gut wie niemand hier schwimmen kommt. Als wir die Füße ins Wasser stellen wird uns aber schnell klar warum, es ist Sau kalt. Chris schafft es immerhin mal kurz komplett rein, Katti immerhin fast bis zur Hüfte.

Enttäuscht, aber auch froh über den guten Platz geht es zurück zum Wagen und wir machen uns endlich mal was zu essen. Nach dem Essen packen wir uns die Campingstühle und ziehen auf die Wiese vorne am Wasser um. Ein wunderbarer Blick aufs Wasser, aber der Wind macht uns etwas zu schaffen. Wir bleiben dennoch lange dort sitzen und planen unter anderem den nächsten Tag. Gegen halb 12 wird es so kalt, dass wir erstmal wieder in den Wagen gehen. Nur ein paar Minuten später zieht es Chris aber wieder raus, endlich mal wieder ein Sonnenuntergang. Kamera geschnappt und los fotografiert. Die Sonne geht tatsächlich wieder unter.

Am nächsten Morgen stehen wir früh um kurz vor 8 auf. Heutiger Plan: Reinebringen Aufstieg. Da nur vormittags die Sonne für den Blick gut steht und wir für den Aufstieg bei uns 2 Stunden einplanen wollen wir um 10 Uhr dort sein. Die 30 km sind schnell geschafft und nach allen Vorbereitungen starten wir um 10:04 den Aufstieg. Wir hatten vorher viel gelesen, was auf uns zu kommen könnte aber der eigene Eindruck ist dann doch nochmal anders.

Nach der ersten halben Stunde und den ersten Stufen der langen Scherpatreppen würde Katti am liebsten aufgeben. Am Hang weit oben kann man eine Gruppe Junger Leute klettern sehen und es sieht verdammt steil aus. Wir beschließen aber, die Treppe auf jeden Fall erstmal bis zum Ende zu gehen. Dort denken wir, na noch ein bisschen geht hier ist es noch nicht so schlimm. Dann kommen wir an das steile Stück was wir von unten schon gesehen haben. Diesmal ist es Chris der gerne umkehren will, aber wir finden einen etwas leichteren Weg und gehen weiter. Jetzt hat es uns erwischt, wir haben das geschafft, dann kommen wir auch bis oben.

Eine gefühlte Ewigkeit (2 Stunden) dauert der Aufstieg für uns mit vielen Pausen und immer wieder kleinen Stopps, um uns neu zu orientieren wo es am besten lang geht. Vor allem das letzte Stück ist hart. Die Konzentration und Kraft lässt nach und hier liegt viel Geröll, was man sehr schnell lostritt und die anderen unter sich gefährdet. Aber oben angekommen verstehen wir was so viele schon geschrieben haben. Es ist einfach atemberaubend. Dieser Ausblick war jeden Schritt bis hier oben wert. Wir setzen uns erstmal hin und machen Pause, trinken etwas und machen vor allem ganz viele Fotos.

Chris zieht es dann sogar nochmal ein paar Meter nach oben, dort kann man noch eine weitere Bucht erblicken.

 

Tja und jeder Aufstieg bringt auch einen Abstieg mit sich. Also machen wir uns wieder an den Weg nach unten und nehmen den Weg wie wir gekommen sind. Es ist hart und belastet die Knie, aber doch leichter als wir befürchtet hatten. Wir lassen uns dennoch Zeit um die Gelenke nicht zu überlasten und brauchen für den Abstieg 1,5 Stunden. Als wir unten sind, sind wir komplett nass geschwitzt und von dem vielen Staub komplett dreckig. Alles was wir jetzt wollen ist eine Dusche.

Wie geplant machen wir und auf nach A i Lofoten und steuern den ausgesuchten Stellplatz an. Er ist jetzt genau das richtige, wir sind recht früh und bekommen daher auch noch einen guten Platz. Den gröbsten Dreck haben wir im Meer abgespült, der Rest wird bei einer gemütlichen Dusche im Wohnmobil abgewaschen.

Für den Rest des Tages entspannen wir nur noch, kochen uns etwas Leckeres und trinken ein Bier auf die erfolgreiche Klettertour. Was für ein Tag. Wir werden heute früh schlafen gehen, morgen geht schon um 9 Uhr die Fähre nach Bodo.

Tag 15

Um 7 Uhr klingelt der Wecker, wir wollen die Fähre um 9 Uhr vom Moskenes nach Bodø nehmen.

Wir konnten nicht mehr reservieren da nur 40% des Schiffs im vorher gebucht werden können. Also wollten wir schon um 8 Uhr da sein und dann beim warten gemütlich frühstücken. Also Wohnmobil ver- und entsorgt und los ging es. Wie geplant standen wir um 8 Uhr in der Reihe. Pünktlich nach unserem Frühstück konnten wir das Ticket lösen und ein paar Minuten später ging es los auf das Schiff MF TRANØY. Um 9Uhr legten wir ab. Die fast 4 stündige Überfahrt war bei super Wetter etwas Wind und sehr wenig Seegang recht zügig vorbei.

Nachdem wir vom Schiff gefahren sind nahmen wir Kurs auf Saltstraumen, hier war heute um 13:45 der Gezeitenwechsel am stärksten und damit auch die stärkste Gezeitenströmung der Welt am heftigsten. Wir stellen uns auf einen Busparkplatz und gehen ein paar Meter bis ans Wasser und beobachten das ganze Schauspiel. Die Strömung ist wirklich beeindruckend. Auch einige Speedboote sind dort und machen diverse Touristenfahrten. Die Boote haben teilweise weit über 350 PS… Chris ist fasziniert…

Doch nach zirka 20 Minuten haben wir genug geschaut und machen uns nach einem kurzen Mittagssnack, auf den Weg Richtung E6 Richtung Trondheim. Irgendwo auf den E6 sehen wir eine Hängebrücke über einem Bach. Da müssen wir anhalten und Bilder machen. Der Bach ist kristallklar und ein kleiner Wasserfall ist auch dabei. Die Brücke ist sehr wacklig, aber es macht wirklich Spaß drauf zu hüpfen. Also schnell ein paar Bilder geschossen und weiter.

In Mo I Rana tanken wir noch schnell und kaufen etwas im Rema 1000 ein. Dann geht es weiter unser Ziel ist ein Parkplatz bei den Koordinaten: 66°10`49,9“N und 13°40`31,7“E. Ein wunderbarer Platz am Wasser und absolut ruhig, bisher stehen wir hier komplett alleine.

Hier angekommen wir erst einmal gekocht und dann der Abend bei einem Glas Wein und angenehmen 24 Grad ausklingen gelassen.

Tag 17

Nachdem wir endliche einmal wieder eine Nacht hatten in der es wieder etwas dunkler ist, stehen wir gegen halb 9 auf und frühstücken einmal mehr gemütlich. Um halb 10 machen wir uns dann auf den Weg und machen auf dem Campingplatz das Wohnmobil wieder fertig für die nächsten Tage. Dann geht es sofort wieder los auf die E6 Richtung Trondheim. Wir merken, dass die Städte größer werden, da die E6 auch immer größer wird. Rund um Trondheim ist sie Autobahnähnlich ausgebaut, aber auch hier wieder Baustelle. Kurz hinter Trondheim verlassen wir die Lange Baustelle mit Namen E6 und fahren auf die E39. Kurze Zeit später nach dem Tanken finden wir uns auf einmal auf einem Zubringen für die E6 wieder. Das kann nicht sein… Wir drehen um und merken das wir an dem Kreisverkehr an dem wir nur zum tanken rechts abgebogen waren auch wirklich rechts gemusst hätten. Aber da unser Navi ja seit dem Norkap den Geist aufgegeben hat hatten wir uns zu sehr auf die wirklich günstige Tankstelle konzentriert, Diesel für 1,58€/L …

Danach läuft es wieder rund, wir fahren auf der E39 in Richtung K(Ch)ristiansund 40 km vor unserem Tagesziel müssen wir einen Fjord mit der Fähre überqueren. Die Überfahrt dauert nur 20 Minuten und kostet und 300NOK.

In Kristiansund angekommen fahren wir als erstes einen Campingplatz etwas außerhalb neben dem Stadion und einem Erlebnisbad an, ruhig aber sehr teuer 270NOK, Wir entscheiden und den Stellplatz mitten in der Stadt am Hafen für 200 NOK inkl. Strom anzusteuern. Günstiger wird es heute nicht mehr. Wir ergattern den letzten Platz und parken unseren Travel Van. Nach dem wir bezahlt haben machen wir uns zu Fuß auf die Stadt etwas zu erkunden und laufen am Hafen entlang bis zu einem Shopping Center. Hier entscheiden wir das wir heute nicht kochen wollen und holen unser Essen bei Big Bite. Das ist wie Subway nur langsamer und teurer. Es dauert gefühlt ewig bis wir was bekommen. Dafür sind die Foot Long Subs hier deutlich länger als Footlong. Kathrin schafft Ihrs nur halb.

Nachdem wir unsere Subs am Hafen sitzend verspeist haben gehen wir noch zu einem Aussichtspunkt, dem Varden, und schießen ein paar schöne Bilder. Nach dem Heimweg lassen wir den Abend gemütlich am Wohnmobil ausklingen.