Tag 13 und 14

Nachdem wir Freitag spät noch festgestellt hatten, dass unsere Dusche in das Wohnmobil leckt, ging es Samstag recht früh los. Frühstücken, frisch versorgen, alles packen und dann erstmal den netten Platzwart in Tennevoll befragt wo die nächste Werkstatt zu finden ist. Praktischer Weise liegt sie direkt auf unserem Weg in Bjerkvik. Da ja auch vor ein paar Tagen das Navi im Travel Van ausgestiegen ist, natürlich wieder mit Karten. Gott sei dank haben wir genug dabei. Angekommen wird einmal alles auf den ersten Blick machbare überprüft, aber es kann nichts festgestellt werden. Eine große „Inspektion“ würde ca 5-7 Stunden Arbeit und 1 Monat Wartezeit in dieser Werkstatt bedeuten. Wir fahren also einfach so weiter und werden es die nächsten Tage beobachten.

Kurz hinter Bjerkvik, geht es über die erste Brücke auf die ersten Inseln die uns zu den Lofoten führen. Wir fahren einfach mal so lange bis wir etwas schönes finden und halten dort an um zu fotografieren. Es ist eine absolut beeindruckende Landschaft, also wird viel fotografiert. Hoffentlich auch um das eine oder andere Panorama später zu vergrößern und auf zu hängen.

Das geplante Ziel war Svolaer. Per Karte hatten wir überlegt das es gut passen könnte für die Strecke. Angekommen entscheiden wir aber schnell hier nicht zu bleiben. Es ist schon relativ groß für Lofoten Verhältnisse und einfach viel zu voll. Überall Touristen, die hier einen Stopp mit ihrem Bus haben, das Einkaufzentrum erkunden oder von hier ihre Touren über die Lofoten planen. Wir nehmen uns also unsere Camping App und suchen mal. Ein Campingplatz hat uns begeistert. An einem Sandstrand gelegen, Plätze wie in den Dünen und von der Sonne her perfekt für endlich mal einen Sonnenuntergang. Nachteil: 70km weiter als geplant und mit 350 NOK richtig teuer. Wir fahren trotzdem, der Sandstrand hat uns einfach überzeugt.

Angekommen sind wir absolut enttäuscht, der Platz ist schon sehr voll, es wuseln überall Menschen rum und dafür sollen wir dann 350 NOK zahlen? Nein danke. Wir entdecken nur 50m weiter einen großen Parkplatz auf dem schon viele Wohnmobile, Zelte und sogar Wohnwagen stehen und haben tatsächlich Glück. Wir ergattern noch einen Platz in zweiter Reihe für die Nacht, obwohl es mittlerweile locker 19 Uhr ist. Das Beste aber: kostenlos am gleichen Sandstrand.

Angekommen werden natürlich sofort die Badesachen angezogen und über die Steine zum Meer geklettert. Es macht uns aber schon etwas stutzig, dass außer uns so gut wie niemand hier schwimmen kommt. Als wir die Füße ins Wasser stellen wird uns aber schnell klar warum, es ist Sau kalt. Chris schafft es immerhin mal kurz komplett rein, Katti immerhin fast bis zur Hüfte.

Enttäuscht, aber auch froh über den guten Platz geht es zurück zum Wagen und wir machen uns endlich mal was zu essen. Nach dem Essen packen wir uns die Campingstühle und ziehen auf die Wiese vorne am Wasser um. Ein wunderbarer Blick aufs Wasser, aber der Wind macht uns etwas zu schaffen. Wir bleiben dennoch lange dort sitzen und planen unter anderem den nächsten Tag. Gegen halb 12 wird es so kalt, dass wir erstmal wieder in den Wagen gehen. Nur ein paar Minuten später zieht es Chris aber wieder raus, endlich mal wieder ein Sonnenuntergang. Kamera geschnappt und los fotografiert. Die Sonne geht tatsächlich wieder unter.

Am nächsten Morgen stehen wir früh um kurz vor 8 auf. Heutiger Plan: Reinebringen Aufstieg. Da nur vormittags die Sonne für den Blick gut steht und wir für den Aufstieg bei uns 2 Stunden einplanen wollen wir um 10 Uhr dort sein. Die 30 km sind schnell geschafft und nach allen Vorbereitungen starten wir um 10:04 den Aufstieg. Wir hatten vorher viel gelesen, was auf uns zu kommen könnte aber der eigene Eindruck ist dann doch nochmal anders.

Nach der ersten halben Stunde und den ersten Stufen der langen Scherpatreppen würde Katti am liebsten aufgeben. Am Hang weit oben kann man eine Gruppe Junger Leute klettern sehen und es sieht verdammt steil aus. Wir beschließen aber, die Treppe auf jeden Fall erstmal bis zum Ende zu gehen. Dort denken wir, na noch ein bisschen geht hier ist es noch nicht so schlimm. Dann kommen wir an das steile Stück was wir von unten schon gesehen haben. Diesmal ist es Chris der gerne umkehren will, aber wir finden einen etwas leichteren Weg und gehen weiter. Jetzt hat es uns erwischt, wir haben das geschafft, dann kommen wir auch bis oben.

Eine gefühlte Ewigkeit (2 Stunden) dauert der Aufstieg für uns mit vielen Pausen und immer wieder kleinen Stopps, um uns neu zu orientieren wo es am besten lang geht. Vor allem das letzte Stück ist hart. Die Konzentration und Kraft lässt nach und hier liegt viel Geröll, was man sehr schnell lostritt und die anderen unter sich gefährdet. Aber oben angekommen verstehen wir was so viele schon geschrieben haben. Es ist einfach atemberaubend. Dieser Ausblick war jeden Schritt bis hier oben wert. Wir setzen uns erstmal hin und machen Pause, trinken etwas und machen vor allem ganz viele Fotos.

Chris zieht es dann sogar nochmal ein paar Meter nach oben, dort kann man noch eine weitere Bucht erblicken.

 

Tja und jeder Aufstieg bringt auch einen Abstieg mit sich. Also machen wir uns wieder an den Weg nach unten und nehmen den Weg wie wir gekommen sind. Es ist hart und belastet die Knie, aber doch leichter als wir befürchtet hatten. Wir lassen uns dennoch Zeit um die Gelenke nicht zu überlasten und brauchen für den Abstieg 1,5 Stunden. Als wir unten sind, sind wir komplett nass geschwitzt und von dem vielen Staub komplett dreckig. Alles was wir jetzt wollen ist eine Dusche.

Wie geplant machen wir und auf nach A i Lofoten und steuern den ausgesuchten Stellplatz an. Er ist jetzt genau das richtige, wir sind recht früh und bekommen daher auch noch einen guten Platz. Den gröbsten Dreck haben wir im Meer abgespült, der Rest wird bei einer gemütlichen Dusche im Wohnmobil abgewaschen.

Für den Rest des Tages entspannen wir nur noch, kochen uns etwas Leckeres und trinken ein Bier auf die erfolgreiche Klettertour. Was für ein Tag. Wir werden heute früh schlafen gehen, morgen geht schon um 9 Uhr die Fähre nach Bodo.

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