Tag 9 und 10

Wir sind am Nordkapp

Nach einem zeitigen aber dennoch gemütlichen Frühstück machen wir uns auf den Weg zum Nordkap. Schnell noch Wasser entsorgen und frisches Tanken, dann geht es los. Es geht wieder über Landstraßen den Schildern nach zum Nordkap.

Die Fahrt erscheint endlos bei der großen Vorfreude und der Hoffnung noch einen guten Platz zu ergattern. Schließlich erreichen wir den Nordkaptunnel und staunen nicht schlecht. Es geht 3,5 km steil bergab und dann 3.5 km steil bergauf und gibt dabei einen Temperatursturz von 17°C am Ein- und Ausgang und 11°C an der tiefsten Stelle.

Den Tunnel hinter uns gelassen steigt die Aufregung, bald sind wir da. Ein scheinbar endloses auf und ab neigt sich dem Ende und wir können endlich das Nordkap sehen, aber noch nicht die berühmte Weltkugel. Erstmal zahlen wir Eintritt und staunen nicht schlecht. 650NOK (ca 65€) für 48 Stunden auf dem Parkplatz und Zugang zu den Nordkaphallen.

Wir ergattern für den ersten Abend einen guten Parkplatz und laufen erstmal mit Kamera bewaffnet Richtung Weltkugel. Mittlerweile ist es 13 Uhr und wir sind natürlich nicht die einzigen, die diese Idee hatten. Zahlreiche Busse stehen auf dem Parkplatz und bei doch recht schönem Wetter ist es voll, ein schönes Foto alleine kaum möglich. Wir gehen also einfach mal in die Nordkaphallen und spazieren draußen auf dem Gelände entlang.

Sonst lassen wir den Tag ruhig angehen, kochen etwas, gehen immer wieder mal etwas raus. Gegen 20Uhr packen wir unser Hochzeitsgeschenk aus und gehen mit der Flasche „Chardonnay und Spätburgunder Brut“ und unseren Campingstühlen zur Weltkugel. Hier oben schmeckt der Sekt fast noch besser als zu Hause. Wir machen noch ein paar Bilder und gehen dann früh schlafen, der Wecker steht auf 2 Uhr nachts, kurz nach der Mitternachssonne, wenn die Touri-Busse weg sein sollten. Wir werden belohnt und die Sonne zeigt sich noch wunderbar an der Weltkugel. Doch sogar um 2 Uhr nachts ist man dort nicht alleine, aber wir bekommen tolle Bilder.

Müde und glücklich verkriechen wir uns wieder in unseren Travel Van, für den nächsten Morgen haben wir das Frühstücksbuffet für uns gebucht. Zwar etwas anders als erwartet, aber dennoch sehr lecker und mit reichlich Auswahl schlagen wir kräftig zu. Das einzige was definitiv fehlt ist Nutella! Aber wir werden mehr als satt und sind gestärkt für unsere Wanderung. Wir wollen die Knivskjellodden Wanderung machen (ca. 17km). Wir packen unsere Rucksäcke, ziehen uns warm an und los geht’s. Mit dem Wohnmobil fahren wir zum ca 5km entfernten Parkplatz und starten.

Es beginnt mit ziemlich kaltem und nebligen Wetter und laufen nach wenigen Kilometern unter einer Nebelfront durch. Dahinter wird aber erstmal alles besser und wir können bei Sonne und Wind weiterlaufen. Die Landschaft ist atemberaubend und wir machen immer wieder kleine Pausen für ein paar Bilder. Nach ca. 6,5km kommt die große Herausforderung, wir müssen ca. 130m den Hang absteigen auf gerademal 100m Strecke. Heile unten angekommen finden wir uns in einer wunderschönen Bucht wieder in der es windstill und sonnig warm ist. Wir laufen weiter und können endlich zum Hochplateau vom Nordkap schauen, aber nur kurz. Es zieht starker Nebel auf, der langsam aber sicher alles einhüllt. Ca. 1km vor dem eigentlichen Ende beschließen wir um zu kehren, die Sicht wird schlechter, es ist sehr kalt und wir dadurch nicht mehr trittsicher genug. Dennoch, wir waren nördlicher als auf dem Hochplateau.

Auf dem Rückweg machen wir erstmal in der schönen Bucht in der Sonne eine ausgiebige Pause und essen und trinken etwas. Als nächstes müssen wir nun den steilen Hang wieder hoch, der ließ sich aber doch besser als gedacht hinter sich bringen und so treten wir die restlichen 6.5km Rückweg an. Es wird zäh und die Knie lassen langsam nach, aber wir gehen nahezu an einem Stück durch. Hier und da halten wir für ein paar Bilder an, aber immer nur kurz. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommen wir über die letzte Kuppe und können den Parkplatz mit unserem Travel Van sehen, fast geschafft. Angekommen am Ende, sind wir erschöpft, aber glücklich endlich mal etwas Bewegung nach den vielen Tagen auf den Straßen gehabt zu haben. Bilanz sind 15,2 km und 475 Höhenmeter, jetzt haben wir uns eine Dusche und Abendessen mit einem besonderen Tropfen Wein wirklich verdient. Ein Blick hinüber zu der Landzunge wo wir eben noch waren verrät, der Nebel hängt dort noch immer.

Den Abend lassen wir im Wohnmobil gemütlich ausklingen, es ist so neblig, dass dir kaum unsere Nachbarn sehen können und es regnet die ganze Zeit. Wir genießen es aber einfach nur die Zeit hier zu entspannen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert