Tag 13 und 14

Nachdem wir Freitag spät noch festgestellt hatten, dass unsere Dusche in das Wohnmobil leckt, ging es Samstag recht früh los. Frühstücken, frisch versorgen, alles packen und dann erstmal den netten Platzwart in Tennevoll befragt wo die nächste Werkstatt zu finden ist. Praktischer Weise liegt sie direkt auf unserem Weg in Bjerkvik. Da ja auch vor ein paar Tagen das Navi im Travel Van ausgestiegen ist, natürlich wieder mit Karten. Gott sei dank haben wir genug dabei. Angekommen wird einmal alles auf den ersten Blick machbare überprüft, aber es kann nichts festgestellt werden. Eine große „Inspektion“ würde ca 5-7 Stunden Arbeit und 1 Monat Wartezeit in dieser Werkstatt bedeuten. Wir fahren also einfach so weiter und werden es die nächsten Tage beobachten.

Kurz hinter Bjerkvik, geht es über die erste Brücke auf die ersten Inseln die uns zu den Lofoten führen. Wir fahren einfach mal so lange bis wir etwas schönes finden und halten dort an um zu fotografieren. Es ist eine absolut beeindruckende Landschaft, also wird viel fotografiert. Hoffentlich auch um das eine oder andere Panorama später zu vergrößern und auf zu hängen.

Das geplante Ziel war Svolaer. Per Karte hatten wir überlegt das es gut passen könnte für die Strecke. Angekommen entscheiden wir aber schnell hier nicht zu bleiben. Es ist schon relativ groß für Lofoten Verhältnisse und einfach viel zu voll. Überall Touristen, die hier einen Stopp mit ihrem Bus haben, das Einkaufzentrum erkunden oder von hier ihre Touren über die Lofoten planen. Wir nehmen uns also unsere Camping App und suchen mal. Ein Campingplatz hat uns begeistert. An einem Sandstrand gelegen, Plätze wie in den Dünen und von der Sonne her perfekt für endlich mal einen Sonnenuntergang. Nachteil: 70km weiter als geplant und mit 350 NOK richtig teuer. Wir fahren trotzdem, der Sandstrand hat uns einfach überzeugt.

Angekommen sind wir absolut enttäuscht, der Platz ist schon sehr voll, es wuseln überall Menschen rum und dafür sollen wir dann 350 NOK zahlen? Nein danke. Wir entdecken nur 50m weiter einen großen Parkplatz auf dem schon viele Wohnmobile, Zelte und sogar Wohnwagen stehen und haben tatsächlich Glück. Wir ergattern noch einen Platz in zweiter Reihe für die Nacht, obwohl es mittlerweile locker 19 Uhr ist. Das Beste aber: kostenlos am gleichen Sandstrand.

Angekommen werden natürlich sofort die Badesachen angezogen und über die Steine zum Meer geklettert. Es macht uns aber schon etwas stutzig, dass außer uns so gut wie niemand hier schwimmen kommt. Als wir die Füße ins Wasser stellen wird uns aber schnell klar warum, es ist Sau kalt. Chris schafft es immerhin mal kurz komplett rein, Katti immerhin fast bis zur Hüfte.

Enttäuscht, aber auch froh über den guten Platz geht es zurück zum Wagen und wir machen uns endlich mal was zu essen. Nach dem Essen packen wir uns die Campingstühle und ziehen auf die Wiese vorne am Wasser um. Ein wunderbarer Blick aufs Wasser, aber der Wind macht uns etwas zu schaffen. Wir bleiben dennoch lange dort sitzen und planen unter anderem den nächsten Tag. Gegen halb 12 wird es so kalt, dass wir erstmal wieder in den Wagen gehen. Nur ein paar Minuten später zieht es Chris aber wieder raus, endlich mal wieder ein Sonnenuntergang. Kamera geschnappt und los fotografiert. Die Sonne geht tatsächlich wieder unter.

Am nächsten Morgen stehen wir früh um kurz vor 8 auf. Heutiger Plan: Reinebringen Aufstieg. Da nur vormittags die Sonne für den Blick gut steht und wir für den Aufstieg bei uns 2 Stunden einplanen wollen wir um 10 Uhr dort sein. Die 30 km sind schnell geschafft und nach allen Vorbereitungen starten wir um 10:04 den Aufstieg. Wir hatten vorher viel gelesen, was auf uns zu kommen könnte aber der eigene Eindruck ist dann doch nochmal anders.

Nach der ersten halben Stunde und den ersten Stufen der langen Scherpatreppen würde Katti am liebsten aufgeben. Am Hang weit oben kann man eine Gruppe Junger Leute klettern sehen und es sieht verdammt steil aus. Wir beschließen aber, die Treppe auf jeden Fall erstmal bis zum Ende zu gehen. Dort denken wir, na noch ein bisschen geht hier ist es noch nicht so schlimm. Dann kommen wir an das steile Stück was wir von unten schon gesehen haben. Diesmal ist es Chris der gerne umkehren will, aber wir finden einen etwas leichteren Weg und gehen weiter. Jetzt hat es uns erwischt, wir haben das geschafft, dann kommen wir auch bis oben.

Eine gefühlte Ewigkeit (2 Stunden) dauert der Aufstieg für uns mit vielen Pausen und immer wieder kleinen Stopps, um uns neu zu orientieren wo es am besten lang geht. Vor allem das letzte Stück ist hart. Die Konzentration und Kraft lässt nach und hier liegt viel Geröll, was man sehr schnell lostritt und die anderen unter sich gefährdet. Aber oben angekommen verstehen wir was so viele schon geschrieben haben. Es ist einfach atemberaubend. Dieser Ausblick war jeden Schritt bis hier oben wert. Wir setzen uns erstmal hin und machen Pause, trinken etwas und machen vor allem ganz viele Fotos.

Chris zieht es dann sogar nochmal ein paar Meter nach oben, dort kann man noch eine weitere Bucht erblicken.

 

Tja und jeder Aufstieg bringt auch einen Abstieg mit sich. Also machen wir uns wieder an den Weg nach unten und nehmen den Weg wie wir gekommen sind. Es ist hart und belastet die Knie, aber doch leichter als wir befürchtet hatten. Wir lassen uns dennoch Zeit um die Gelenke nicht zu überlasten und brauchen für den Abstieg 1,5 Stunden. Als wir unten sind, sind wir komplett nass geschwitzt und von dem vielen Staub komplett dreckig. Alles was wir jetzt wollen ist eine Dusche.

Wie geplant machen wir und auf nach A i Lofoten und steuern den ausgesuchten Stellplatz an. Er ist jetzt genau das richtige, wir sind recht früh und bekommen daher auch noch einen guten Platz. Den gröbsten Dreck haben wir im Meer abgespült, der Rest wird bei einer gemütlichen Dusche im Wohnmobil abgewaschen.

Für den Rest des Tages entspannen wir nur noch, kochen uns etwas Leckeres und trinken ein Bier auf die erfolgreiche Klettertour. Was für ein Tag. Wir werden heute früh schlafen gehen, morgen geht schon um 9 Uhr die Fähre nach Bodo.

Tag 15

Um 7 Uhr klingelt der Wecker, wir wollen die Fähre um 9 Uhr vom Moskenes nach Bodø nehmen.

Wir konnten nicht mehr reservieren da nur 40% des Schiffs im vorher gebucht werden können. Also wollten wir schon um 8 Uhr da sein und dann beim warten gemütlich frühstücken. Also Wohnmobil ver- und entsorgt und los ging es. Wie geplant standen wir um 8 Uhr in der Reihe. Pünktlich nach unserem Frühstück konnten wir das Ticket lösen und ein paar Minuten später ging es los auf das Schiff MF TRANØY. Um 9Uhr legten wir ab. Die fast 4 stündige Überfahrt war bei super Wetter etwas Wind und sehr wenig Seegang recht zügig vorbei.

Nachdem wir vom Schiff gefahren sind nahmen wir Kurs auf Saltstraumen, hier war heute um 13:45 der Gezeitenwechsel am stärksten und damit auch die stärkste Gezeitenströmung der Welt am heftigsten. Wir stellen uns auf einen Busparkplatz und gehen ein paar Meter bis ans Wasser und beobachten das ganze Schauspiel. Die Strömung ist wirklich beeindruckend. Auch einige Speedboote sind dort und machen diverse Touristenfahrten. Die Boote haben teilweise weit über 350 PS… Chris ist fasziniert…

Doch nach zirka 20 Minuten haben wir genug geschaut und machen uns nach einem kurzen Mittagssnack, auf den Weg Richtung E6 Richtung Trondheim. Irgendwo auf den E6 sehen wir eine Hängebrücke über einem Bach. Da müssen wir anhalten und Bilder machen. Der Bach ist kristallklar und ein kleiner Wasserfall ist auch dabei. Die Brücke ist sehr wacklig, aber es macht wirklich Spaß drauf zu hüpfen. Also schnell ein paar Bilder geschossen und weiter.

In Mo I Rana tanken wir noch schnell und kaufen etwas im Rema 1000 ein. Dann geht es weiter unser Ziel ist ein Parkplatz bei den Koordinaten: 66°10`49,9“N und 13°40`31,7“E. Ein wunderbarer Platz am Wasser und absolut ruhig, bisher stehen wir hier komplett alleine.

Hier angekommen wir erst einmal gekocht und dann der Abend bei einem Glas Wein und angenehmen 24 Grad ausklingen gelassen.

Tag 16

Der Tag begann wie immer. Gemütliches Frühstück, fertig machen, alles wieder fest verstauen und los ging es. Um 10 Uhr waren wir auf der E6 Richtung Trondheim, das Handy hatte gestern ca. 4 Stunden versprochen.

Nach knapp 1,5 Stunden kommen wir an einem wunderschönen klar blauen Wasserfall vorbei. Wir nutzen den Parkplatz für eine kleine Pause und sind fasziniert und auch ein wenig nass vom Wasser.

Direkt wieder auf der E6 fahren wir erstmal ein gutes Stück weiter. Schließlich sollte es ja gar nicht mehr so weit sein. Die E6 ist aktuell aber gesäumt von Baustellen, sodass wir nach knapp 4 Stunden gerade einmal die Hälfte der Strecke bis Trondheim geschafft haben. Nochmal 4 Stunden wollen wir nicht, also suchen wir eine Alternative. Ca. 80 km vor Trondheim soll es in Levanger einen schönen Campingplatz mit kompletter Versorgung für verhältnismäßig kleines Geld (235NOK) geben. Wir erreichen ihn um 16 Uhr und haben nach 6 Stunden Fahrt und mittlerweile 32 Grad draußen jetzt auch echt genug. Die wunderbare Entschädigung: Es gibt eine Badebucht Also schnell die Schwimmsachen an und rein ins Wasser. Die Abkühlung ist ein Traum, aber das viele Seegras und die Algen nerven. Wir gehen zurück zum Wagen und lassen und gemütlich in der Sonne trocknen.

Nach ein wenig Entspannung wir nur noch gekocht, gespült und geduscht und dann für heute einfach nichts mehr gemacht.

Tag 17

Nachdem wir endliche einmal wieder eine Nacht hatten in der es wieder etwas dunkler ist, stehen wir gegen halb 9 auf und frühstücken einmal mehr gemütlich. Um halb 10 machen wir uns dann auf den Weg und machen auf dem Campingplatz das Wohnmobil wieder fertig für die nächsten Tage. Dann geht es sofort wieder los auf die E6 Richtung Trondheim. Wir merken, dass die Städte größer werden, da die E6 auch immer größer wird. Rund um Trondheim ist sie Autobahnähnlich ausgebaut, aber auch hier wieder Baustelle. Kurz hinter Trondheim verlassen wir die Lange Baustelle mit Namen E6 und fahren auf die E39. Kurze Zeit später nach dem Tanken finden wir uns auf einmal auf einem Zubringen für die E6 wieder. Das kann nicht sein… Wir drehen um und merken das wir an dem Kreisverkehr an dem wir nur zum tanken rechts abgebogen waren auch wirklich rechts gemusst hätten. Aber da unser Navi ja seit dem Norkap den Geist aufgegeben hat hatten wir uns zu sehr auf die wirklich günstige Tankstelle konzentriert, Diesel für 1,58€/L …

Danach läuft es wieder rund, wir fahren auf der E39 in Richtung K(Ch)ristiansund 40 km vor unserem Tagesziel müssen wir einen Fjord mit der Fähre überqueren. Die Überfahrt dauert nur 20 Minuten und kostet und 300NOK.

In Kristiansund angekommen fahren wir als erstes einen Campingplatz etwas außerhalb neben dem Stadion und einem Erlebnisbad an, ruhig aber sehr teuer 270NOK, Wir entscheiden und den Stellplatz mitten in der Stadt am Hafen für 200 NOK inkl. Strom anzusteuern. Günstiger wird es heute nicht mehr. Wir ergattern den letzten Platz und parken unseren Travel Van. Nach dem wir bezahlt haben machen wir uns zu Fuß auf die Stadt etwas zu erkunden und laufen am Hafen entlang bis zu einem Shopping Center. Hier entscheiden wir das wir heute nicht kochen wollen und holen unser Essen bei Big Bite. Das ist wie Subway nur langsamer und teurer. Es dauert gefühlt ewig bis wir was bekommen. Dafür sind die Foot Long Subs hier deutlich länger als Footlong. Kathrin schafft Ihrs nur halb.

Nachdem wir unsere Subs am Hafen sitzend verspeist haben gehen wir noch zu einem Aussichtspunkt, dem Varden, und schießen ein paar schöne Bilder. Nach dem Heimweg lassen wir den Abend gemütlich am Wohnmobil ausklingen.

 

Tag 18 und 19 nach und in Geiranger

Wow man merkt es wird wieder dunkel nachts, wir schlafen immer länger. Trotzdem schaffen wir es gegen 20 nach 10 wieder unterwegs zu sein. Wir fahren das Stück von Kristiansund zurück zur E39 und starten wieder Richtung Geiranger an der Küste entlang. Mit der ersten Fähre geht nach Afarnes rüber und erstmal einfach weiter Richtung Valldal, wo die nächste Fähre wartet.

Da wir uns spontan für die Küstenroute entschieden hatten, wussten wir nicht, was uns zwischen den beiden Fähren erwartet. Angekündigt wurde nach ein paar Kilometern der Trollstigen als Sehenswürdigkeit. Wir freuen uns den unterwegs zu sehen und fahren weiter. Nach kurzer Zeit und dem Durchqueren einer beeindruckenden Schlucht finden wir uns vor einer Felswand auf einem Parkplatz wieder. Wir steigen aus, schauen uns eine Steintafel mit ein paar Hinweisen an und sehen dort eine Straße eingezeichnet, die direkt vor uns die Felswand rauf gehen soll. In den mittlerweile etwas aufklarenden Wolken entdecken wir tatsächlich Autos an der Felswand. Puh ok hier müssen wir jetzt also auch lang.

Uns kommen Autos, viele Wohnmobile und noch mehr Busse entgegen, was zunächst beruhigt. Wenn die da hoch und runter kommen, schaffen wir das auch. Christian fährt zu Kathrins Erleichterung und es geht Kurve für Kurve den Hang hoch. Langsam und mit viel Ruhe machen wir auch oft einen Stopp um Busse oder andere Wohnmobile an einer breiteren Stelle vorbei zu lassen. Was für eine Fahrt, nicht selten extrem nah am Abhang und alles wirklich nicht ohne bei nasser Straße. Wir atmen beide auf als wir oben sind und an der Touristen-Sammelstelle direkt einen Wohnmobil geeigneten Parkplatz finden. Ein Blick aus dem Fenster zeigt nicht weniger erleichterte Menschen in einem Wohnmobil.

Wir haben uns eine kleine Pause verdient, ziehen uns regenfest an und spazieren einmal zu der Touristen-Sammelstelle. Wir hatten kurz vor Ende zwei Aussichtsplattformen entdeckt und machen uns auf den Weg am Hang entlang. Schon von der ersten hat man einen beeindruckenden Ausblick über das Tal, aber die zweite ist noch besser. Es hat ein wenig aufgeklart, sodass wir bis unten schauen können und den Parkplatz von vorhin mit vielen Fahrzeugen von hier oben in Miniaturgröße erkennen können. Was für ein Ausblick.

Viele Fotos und eine dreiviertel Stunde später machen wir uns wieder auf Richtung Valldal. Der Abstieg ist wesentlich entspannter und führt im Vergleich zum Aufstieg gemächlich bis zum Wasser.

Rübermit der Fähre nach Eidsdal und wieder ab den Berg hoch. Wir ahnen was nun folgen wird. Oben angekommen können wir an einem Parkplatz einen ersten Blick auf den Geiranger erhaschen, fahren aber schnell weiter.

Der eigentliche Aussichtpunkt soll in der ersten Haarnadelkurve runter zum Geiranger warten. Als wir ihn erreichen, ist dort aber so ein Chaos mit Bussen, Autos und Wohnmobilen, dass wir froh sind dort einfach vorbei zu kommen. Am Ende können wir schon unser Ziel sichten, der Campingplatz außerhalb von Geiranger. Von ihm trennen uns noch 10 weitere Haarnadelkurven, nicht viel weniger spektakulär als beim Trollstigen, die Masse an Bussen haut uns echt um.

Angekommen, sind wir froh noch einen schönen Platz auf dem Platz zu bekommen zu haben, wiedermal kurz bevor die guten Plätze weg gewesen wären. Diesmal in 3. Reihe, aber erhöht. Die erste Reihe wäre deutlich teurer gewesen. Jetzt haben wir uns einen ruhigen Abend verdient, es wird nur noch etwas gekocht, ein paar Teile gewaschen und früh schlafen gegangen. Den nächsten Tag bleiben wir in Geiranger und haben uns für 9:30 Uhr eine Fjord Rundfahrt gebucht.

Also klingelt um 7:30 Uhr der Wecker, um 9:00 müssen wir am Hafen sein. Gemütlich gefrühstückt, wetterfest eingepackt (leider ist Regen gemeldet) und dann auf die Fahrräder und ab nach Geiranger. Da wir viel zu früh sind und das richtige Schiff schnell gefunden ist, haben wir Zeit ein wenig das Treiben am Hafen zu beobachten. Kurz vorher war die Mein Schiff 5 eingelaufen und spuckt jetzt Massen an Besuchern aus. Viele Menschen mit Schildern laufen je vor einer Gruppe und bringen alle zum richtigen Bus. Schließlich kommt eine Gruppe mit Mountainbikes. Wow Respekt, eine Gruppe zwar mit E-Bikes, aber die andere startet ohne und egal wo man hin schaut geht es gefühlte 1000m in die Höhe. Wir wüssten gern wo genau die lang fahren. Dann etwas, was uns auch fasziniert. An Board hat es wohl einen Notfall gegeben. Die gesamte Zeit stand ein Krankentransport am Hafen und mitten in den Besucherströmen entdecken wir irgendwann zwei Sanitäter mit einer Frau im Rollstuhl und vermutlich vom Schiffsarzt begleitet. Beruhigend zu sehen, dass die Frau gut versorgt wird.

Nun ist es endlich so weit und unser Schiff startet. Entspannt genießen wir die Rundfahrt, es bleibt die ganze Zeit trocken und die Wolken liegen noch hoch genug um einen wunderbaren und beeindruckenden Blick auf den Fjord zu haben. Parallel erzählt uns eine Dame über den Audioguide was wir sehen uns was es geschichtlich alles mit den einzelnen Sachen auf sich hat. Am bekanntesten sind hier wohl die sieben Schwestern, von denen aufgrund des wenigen Wassers aktuell nur vier zu sehen sind und vielleicht noch eine Fünfte zu erahnen. Dennoch wirklich beeindruckend und eine tolle Kulisse. Insgesamt schießen wir hier um die 400 Bilder.

Nach ca 1,5 Stunden sind wir zurück in Geiranger und schlendern gemütlich noch etwas durch den Ort. Vom Schiff aus hatten wir eine Treppe entlang des Wasserfalls mitten in Geiranger gesehen. Sie war nicht schwer zu finden und wir steigen bis zu zweiten großen Aussichtsplattform auf. Ein beeindruckender Blick auf den Fjord, wenn da diese großen Touristen-Pötte nicht wären. Da es aber auch keine einzige Postkarte ohne sie gibt, gehören sie wohl einfach zu Geiranger dazu. Wir genießen auf hier den Ausblick und steigen dann langsam wieder ab.

Im Ort kaufen wir uns noch in einer Bäckerei etwas süßes für morgen früh und eine Zimtschnecke zum gleich snacken. Ein paar Meter weiter Richtung Hafen ist ein Supermarkt, in dem wir lokales Geiranger Bier entdecken. Das wäre es ja wirklich wert zu probieren, aber kostet 39,90 NOK pro 0,33l Flasche. Es gibt drei verschieden Sorten und wir beschließen uns alle drei zu gönnen. Für unfassbare 119,70 NOK (12,53€!!!) kaufen wir einen Liter Bier. Hoffentlich schmeckt das jetzt wenigstens.

Da immer mehr Menschen aus den Schiffen kommen und sich das Wetter langsam verschlechtert, fahren wir zurück zum Wohnmobil und sind gerade noch rechtzeitig vor dem ersten Regen wieder im Wagen. Es ist erst ca. 14 Uhr, aber den Rest des Tages hört es nicht mehr wirklich auf zu regnen. Wir machen uns also einen schönen Faulenzertag und entspannen ausgiebig. Zum Abschluss des Abends werden nun alle drei Biere getrunken, gebraut natürlich mit Geiranger Wasser. Das Pils schmeckt herb, aber gut. Das Motueka ist noch herber und schon etwas weniger gut, aber immer noch lecker. Das Pale Ale ist nicht ganz so herb, wir bleiben aber Freunde des Pilseners.

Tag 20

Nachdem wir die dunkle Nacht genossen hatten haben wir uns gegen 10:45, nachdem wir gefrühstückt und unseren TravelVan fertig gemacht hatten, auf den Weg gemacht.

Wir fahren Richtung Lillehammer. Der Anstieg ab Geiranger ist wieder eng und verschlungen aber atemberaubend, wenn da nicht so viele Wolken wären. Wir klettern aus fast 1000 Meter über Normal Null , dann kommt eine Abfahrt zum Skywalk Geiranger, 140NOK… Aufgrund des Wetters entscheiden wir das ist uns zu teuer um auf Wolken zu schauen und fahren weiter.

Endlich wieder auf der E6 fahren wir Richtung OSLO. Unterwegs kommen wir am KVAM vorbei, hier muss Chris abfahren um ein Foto für Stephan zu machen.

Zirka 20 KM vor Lillehammer kommt Ringebu, hier gibt es eine der berühmten Stabskirchen. Kurz vor uns muss eine Hochzeitsgesellschaft aus der Kirche gekommen sein, das Brautpaar haben wir aber leider verpasst. In der Hoffnung einen kurzen Blick in die Kirche werfen zu können gehen wir zum Eingang. Die letzten Gäste räumen noch auf, aber ein grimmiger Mann kontrolliert schon wieder wer den Eintritt nicht bezahlt hat. 70 NOK pro Person finden wir aber ziemlich frech und freuen uns einfach über den sonnigen Anblick von außen.

Weiter geht’s Richtung Lillehammer unserem Etappenziel für heute. In Lillehammer angekommen halten wir uns Richtung Olympiaparken. Eine kurze Google Recherche hatte ergeben, dass hier ein Stellplatz sein könnte. Wir erreichen einen Parkplatz unterhalb der Olympiaskisprungschanze von 1994. Hier können wir für 115NOK die Nacht mit super Ausblick verbringen.

Natürlich wird auch das alte Stadion der Eröffnungs – und Abschlussfeier der Olympischen Winterspiele 1994 inklusiv der Olympischen Feuers begutachtet. Wir schauen uns alles an und erklimmen auch die 936 Stufen hinauf zur Aussichtsplattform auf Höhe der Skisprungschanze. Eine wahnsinnige Aussicht…

Ganz Schön hoch so ein Sprungtisch einer Skisprungschanze…

Es ist ein super Gefühl an einem Ort zu sein an dem Olympia auch war… Auch die Schanzen live zu sehen ist Atemberaubend….

Nach dem Abstieg gibt es was leckeres zu Essen und wir lassen den Abend in der Sonne bei Bier und Wein ausklingen…

Tag 21

Wir haben bis 11 Uhr den Stellplatz bezahlt. Also schlafen wir aus und frühstücken gemütlich. Während des Frühstücks kommen auf einmal komische Geräusche von den Skisprungschanzen. Wir schauen aus der Tür und sehen das Skispringer die Schanzen herunterkommen. Schnell ziehen wir uns etwas an und unterbrechen das Frühstück. Ab geht’s in die Skisprungarena und den Springern beim Training zusehen.

Wahnsinn wie die sich da runterstürzen. In den Pausen wird der Kunstrasen und der richtige Rasen gewässert. Wir werden davon überrascht und fast vom Wasser erwischt.

Als die Trainer die Treppen die wir gestern erklommen haben herunterkommen, scheint das Training zu Ende zu sein. Also machen wir uns auf den Weg zurück ins WoMo um dort zu Ende zu frühstücken und dann weiter zu fahren. Wir wollen nämlich noch das Biathlonstadion „Birkebeineren“ besichtigen.

Als wir dort ankommen scheint es alles irgendwie etwas gespenstisch zu sein, alles ist offen zugänglich, sogar der Schießstand! Also schmeißen wir 14NOK in den Parkautomaten für eine halbe Stunde und gehen los alles erkunden. Vom Olympischen Glamour ist nicht viel zu sehen. Es ist für uns eher eine funktionelle und gut ausgebaute Trainingsstätte mit markierten und geteerten Runden, damit die Sportler auch im Sommer mit Ihren Rolllanglauf Ski trainieren können. Leider ist am Anfang keiner am Schießstand. Als wir fast aufbrechen wollen fängt ein Sportler an sich vorzubereiten. Leider läuft er sich erstmal auf der Strecke warm, aber unsere Zeit ist schon um und wir brechen auf zu unserem Travel Van. Kurz bevor wir diesen erreichen fällt dann doch der erste Schuss. Es hallt sehr hin und her in dem leeren Stadion.

 

Wir machen uns auf den Weg zur E6 und damit auch Richtung OSLO. Die ersten Kilometer ab Lillehammer sind mal wieder eine einzige Baustelle und wir kommen nur langsam voran. Unser Tagesziel ist ein Stellplatz mit kostenlosem(!) Strom an einem Einkaufszentrum. Leider hat Kathrin den falschen Stellplatz ins Navi eingegeben und wir finden uns zirka 5 km entfernt von unserem eigentlichen Ziel an einem Unesco Weltkulturerbe „Felsritzungen von Litsleby“ oder auch „Litslebys hällristningar“ wieder. Ein schöner Stellplatz, aber irgendwie nicht das was wir wollten. Wir schauen uns trotzdem einmal um machen aber keine Bilder, da uns das ganze nicht sonderlich beeindruckt. Nach einem kurzen Blick auf das Handy wird klar, wir sind zu weit gefahren. Also neues Ziel ins Handynavi uns los geht’s. Jetzt stimmt die Adresse und wir kommen an einem riesigen Shoppingcenter an. Hier gibt es extra ausgewiesene Stellplätze für Wohnmobile mit Strom, sowie 22(!!) Tesla Ladestationen, die alle mit Fahrzeugen der Marks Tesla belegt sind, was einen Höllen Lärm verursacht!!! Aber naja die sollten ja nach Geschäftsschluss alle wieder weg sein.

Wir gehen Richtung Shopping Center und suchen etwas zu essen. Gott sei Dank ist hier auch sonntags geöffnet. Wir finden ein Chinesische Buffet mit freien Getränken für insgesamt 239 Swedische Kronen und schlagen gut zu.

Nachdem wir vollgefressen im COOP noch einige Dinge unter anderem auch bezahlbares Bier gekauft haben lassen wir den Abend gemütlich ausklingen.

Tag 22

Nach dem Frühstück und einem kurzen Besuch im Coop im Einkaufzentrum machen wir uns direkt auf den Weg nach Göteborg. Es erwarten uns nur ca. 140km und wir planen mittags da zu sein und noch ein wenig Göteborg zu erkunden.

Der Stellplatz den wir gefunden hatten sollte bei Lisbergs Freizeitpark liegen, Strom und Ver-/Entsorgung liefern und eine schöne Lage haben. Gegen 12 Uhr erreichen wir den Platz und sind genervt. Für 240 SKN stehen wir auf einem Parkplatz (auf den richtigen Campingplatz hätten wir für ca. 400 SKN gedurft). Zwar mit Strom und allem drum und dran, aber ohne viel Platz und vor allem mit einem Hinweis Schild auf vermehrt vorkommende Überfälle durch Bulgarische Männer in Wohnmobilen. Der informierende Hinweis, wie man ihnen den Einbruch erleichtert, damit keine größeren Schäden am Wagen entstehen irritiert uns vollständig und wir können kaum glauben, dass dieser ernst gemeint ist. Wir ver- und entsorgen soweit hier möglich ist und steuern einen einfachen Parkplatz zentral am Hafen an. Dieser bietet zwar außer der zentralen Lage nichts, kostet uns aber auch nur 109 SKN. Das passt hier bleiben wir in guter Gesellschaft von vielen weiteren Wohnmobilen und Wohnwagen.

Mittlerweile ist es 13 Uhr und wir wollen Göteborg erkunden. Wie aber bisher immer wenn wir länger an einem Ort standen regnet es und wir bleiben erstmal Im Wohnmobil, lesen und spielen etwas und warten auf eine Regenpause. Kurz nach 16 Uhr scheinen wir Glück zu haben und da direkt an unserem Parkplatz ein Anleger der Linienfähren ist, kaufen wir für 60 SKN zwei 90 Minuten Tickets und fahren einmal bis zum anderen Ende der Linie. Wir spazieren an der Oper vorbei, am Hafen entlang und bewundern viele Schiffe. Leider ist hier im Moment so viel Baustelle, dass wir nur eine Haltestelle der Fähre zurück laufen und die nächste wieder zurück zum Wohnmobil nehmen. Ein Glück, als wir dieses grade erreichen fängt es wieder an zu regnen. Nun ja, nach Göteborg werden wir wohl nochmal wieder kommen müssen, um es richtig zu erkunden.

Den Abend lassen wir bei einem Bier und Burgern ausklingen und beobachten die Abfahrt einer der großen Fähren von Stena Line nach Kiel.

Tag 23 und 24

Nach einer erholsamen Nacht, brechen wir gegen 10 Uhr auf Richtung Fährkai. Wir wollen die gebuchte 12 Uhr Fähre nach Frederikshavn nehmen. Wir fahren mit der Stena Judlandica. Nach einer angenehmen Überfahrt kommen wir um 15:30 Uhr auf dem „Europäischen Festland“ an.

Wir beschließen noch solange zu fahren wir wir wollen und zur Not an der Autobahn zu übernachten. Gegen 19 Uhr machen wir eine große Pause und kochen uns etwas. Unser Ziel ist jetzt gesetzt, der einzige vernünftige Wohnmobilstellplatz in Flensburg. Diesen erreichen wir um zirka 21 Uhr. Wir sind recht müde und lassen den Abend noch kurz bei einem Bier ausklingen.

Am nächsten Tag machen wir uns auf zu unserem geheimen Ziel. Wir haben ein Ziel gewählt welches wir beide gut kennen und wir wissen das es dort einen sehr schönen Stellplatz am Hafen bzw Wattenmeer gibt. Wir wollen hier die Fahrt etwas ausklingen lassen und ein paar Tage klassischen Urlaub machen.

Wir brechen um 10 Uhr in Flensburg auf, ohne unseren Punktekontostand kontrolliert zu haben, der ist eh bei beiden null.

Gegen 14:30 Uhr kommen wir am Seehafen Harlesiel an und finden einen schönen Platz am Wasser.

Hier werden wir die kommenden Tage bis Montag früh verbringen. Dann werden wir uns in aller herrgotts Früh aufmachen, um unseren TravelVan pünktlich um 17 Uhr abliefern zu können. Wir sind jetzt raus und werden die 4 Tage Offline genießen.

Wir hoffen dieser kleine Blog hat euch gefallen und Ihr hatten Spaß dabei und bei unserer großen Reise zu „begleiten“.

Die Planung beginnt

Gebucht haben wir unseren Bürstner Travel Van schon lange, immerhin müssen wir in den Sommerferien fahren. Auch die erste Fähre von Puttgarden nach Rødby ist schon lange gebucht.

Jetzt geht es so langsam ans eingemachte. Die heiße Planungsphase beginnt.

Wir haben 4 Wochen, also 28 Tage Zeit. Der erste Routenplan kommt auf 24 Tage, genug Puffer also ab und zu eine Strecke zu kürzen oder einen Tag länger zu bleiben wo es uns gefällt, wir nennen es Jokertage.

Tja das nächste große Thema: Essen. Jeder der schonmal in Norwegen war weiß, das ist nicht günstig. Also haben wir uns überlegt, einiges selber mit zu nehmen. Natürlich nur haltbares und möglichst leicht.  Z.B. eignen sich Nudeln, Gnocchis, Würstchen und Thunfisch hervorragend dafür.