Tag 18 und 19 nach und in Geiranger

Wow man merkt es wird wieder dunkel nachts, wir schlafen immer länger. Trotzdem schaffen wir es gegen 20 nach 10 wieder unterwegs zu sein. Wir fahren das Stück von Kristiansund zurück zur E39 und starten wieder Richtung Geiranger an der Küste entlang. Mit der ersten Fähre geht nach Afarnes rüber und erstmal einfach weiter Richtung Valldal, wo die nächste Fähre wartet.

Da wir uns spontan für die Küstenroute entschieden hatten, wussten wir nicht, was uns zwischen den beiden Fähren erwartet. Angekündigt wurde nach ein paar Kilometern der Trollstigen als Sehenswürdigkeit. Wir freuen uns den unterwegs zu sehen und fahren weiter. Nach kurzer Zeit und dem Durchqueren einer beeindruckenden Schlucht finden wir uns vor einer Felswand auf einem Parkplatz wieder. Wir steigen aus, schauen uns eine Steintafel mit ein paar Hinweisen an und sehen dort eine Straße eingezeichnet, die direkt vor uns die Felswand rauf gehen soll. In den mittlerweile etwas aufklarenden Wolken entdecken wir tatsächlich Autos an der Felswand. Puh ok hier müssen wir jetzt also auch lang.

Uns kommen Autos, viele Wohnmobile und noch mehr Busse entgegen, was zunächst beruhigt. Wenn die da hoch und runter kommen, schaffen wir das auch. Christian fährt zu Kathrins Erleichterung und es geht Kurve für Kurve den Hang hoch. Langsam und mit viel Ruhe machen wir auch oft einen Stopp um Busse oder andere Wohnmobile an einer breiteren Stelle vorbei zu lassen. Was für eine Fahrt, nicht selten extrem nah am Abhang und alles wirklich nicht ohne bei nasser Straße. Wir atmen beide auf als wir oben sind und an der Touristen-Sammelstelle direkt einen Wohnmobil geeigneten Parkplatz finden. Ein Blick aus dem Fenster zeigt nicht weniger erleichterte Menschen in einem Wohnmobil.

Wir haben uns eine kleine Pause verdient, ziehen uns regenfest an und spazieren einmal zu der Touristen-Sammelstelle. Wir hatten kurz vor Ende zwei Aussichtsplattformen entdeckt und machen uns auf den Weg am Hang entlang. Schon von der ersten hat man einen beeindruckenden Ausblick über das Tal, aber die zweite ist noch besser. Es hat ein wenig aufgeklart, sodass wir bis unten schauen können und den Parkplatz von vorhin mit vielen Fahrzeugen von hier oben in Miniaturgröße erkennen können. Was für ein Ausblick.

Viele Fotos und eine dreiviertel Stunde später machen wir uns wieder auf Richtung Valldal. Der Abstieg ist wesentlich entspannter und führt im Vergleich zum Aufstieg gemächlich bis zum Wasser.

Rübermit der Fähre nach Eidsdal und wieder ab den Berg hoch. Wir ahnen was nun folgen wird. Oben angekommen können wir an einem Parkplatz einen ersten Blick auf den Geiranger erhaschen, fahren aber schnell weiter.

Der eigentliche Aussichtpunkt soll in der ersten Haarnadelkurve runter zum Geiranger warten. Als wir ihn erreichen, ist dort aber so ein Chaos mit Bussen, Autos und Wohnmobilen, dass wir froh sind dort einfach vorbei zu kommen. Am Ende können wir schon unser Ziel sichten, der Campingplatz außerhalb von Geiranger. Von ihm trennen uns noch 10 weitere Haarnadelkurven, nicht viel weniger spektakulär als beim Trollstigen, die Masse an Bussen haut uns echt um.

Angekommen, sind wir froh noch einen schönen Platz auf dem Platz zu bekommen zu haben, wiedermal kurz bevor die guten Plätze weg gewesen wären. Diesmal in 3. Reihe, aber erhöht. Die erste Reihe wäre deutlich teurer gewesen. Jetzt haben wir uns einen ruhigen Abend verdient, es wird nur noch etwas gekocht, ein paar Teile gewaschen und früh schlafen gegangen. Den nächsten Tag bleiben wir in Geiranger und haben uns für 9:30 Uhr eine Fjord Rundfahrt gebucht.

Also klingelt um 7:30 Uhr der Wecker, um 9:00 müssen wir am Hafen sein. Gemütlich gefrühstückt, wetterfest eingepackt (leider ist Regen gemeldet) und dann auf die Fahrräder und ab nach Geiranger. Da wir viel zu früh sind und das richtige Schiff schnell gefunden ist, haben wir Zeit ein wenig das Treiben am Hafen zu beobachten. Kurz vorher war die Mein Schiff 5 eingelaufen und spuckt jetzt Massen an Besuchern aus. Viele Menschen mit Schildern laufen je vor einer Gruppe und bringen alle zum richtigen Bus. Schließlich kommt eine Gruppe mit Mountainbikes. Wow Respekt, eine Gruppe zwar mit E-Bikes, aber die andere startet ohne und egal wo man hin schaut geht es gefühlte 1000m in die Höhe. Wir wüssten gern wo genau die lang fahren. Dann etwas, was uns auch fasziniert. An Board hat es wohl einen Notfall gegeben. Die gesamte Zeit stand ein Krankentransport am Hafen und mitten in den Besucherströmen entdecken wir irgendwann zwei Sanitäter mit einer Frau im Rollstuhl und vermutlich vom Schiffsarzt begleitet. Beruhigend zu sehen, dass die Frau gut versorgt wird.

Nun ist es endlich so weit und unser Schiff startet. Entspannt genießen wir die Rundfahrt, es bleibt die ganze Zeit trocken und die Wolken liegen noch hoch genug um einen wunderbaren und beeindruckenden Blick auf den Fjord zu haben. Parallel erzählt uns eine Dame über den Audioguide was wir sehen uns was es geschichtlich alles mit den einzelnen Sachen auf sich hat. Am bekanntesten sind hier wohl die sieben Schwestern, von denen aufgrund des wenigen Wassers aktuell nur vier zu sehen sind und vielleicht noch eine Fünfte zu erahnen. Dennoch wirklich beeindruckend und eine tolle Kulisse. Insgesamt schießen wir hier um die 400 Bilder.

Nach ca 1,5 Stunden sind wir zurück in Geiranger und schlendern gemütlich noch etwas durch den Ort. Vom Schiff aus hatten wir eine Treppe entlang des Wasserfalls mitten in Geiranger gesehen. Sie war nicht schwer zu finden und wir steigen bis zu zweiten großen Aussichtsplattform auf. Ein beeindruckender Blick auf den Fjord, wenn da diese großen Touristen-Pötte nicht wären. Da es aber auch keine einzige Postkarte ohne sie gibt, gehören sie wohl einfach zu Geiranger dazu. Wir genießen auf hier den Ausblick und steigen dann langsam wieder ab.

Im Ort kaufen wir uns noch in einer Bäckerei etwas süßes für morgen früh und eine Zimtschnecke zum gleich snacken. Ein paar Meter weiter Richtung Hafen ist ein Supermarkt, in dem wir lokales Geiranger Bier entdecken. Das wäre es ja wirklich wert zu probieren, aber kostet 39,90 NOK pro 0,33l Flasche. Es gibt drei verschieden Sorten und wir beschließen uns alle drei zu gönnen. Für unfassbare 119,70 NOK (12,53€!!!) kaufen wir einen Liter Bier. Hoffentlich schmeckt das jetzt wenigstens.

Da immer mehr Menschen aus den Schiffen kommen und sich das Wetter langsam verschlechtert, fahren wir zurück zum Wohnmobil und sind gerade noch rechtzeitig vor dem ersten Regen wieder im Wagen. Es ist erst ca. 14 Uhr, aber den Rest des Tages hört es nicht mehr wirklich auf zu regnen. Wir machen uns also einen schönen Faulenzertag und entspannen ausgiebig. Zum Abschluss des Abends werden nun alle drei Biere getrunken, gebraut natürlich mit Geiranger Wasser. Das Pils schmeckt herb, aber gut. Das Motueka ist noch herber und schon etwas weniger gut, aber immer noch lecker. Das Pale Ale ist nicht ganz so herb, wir bleiben aber Freunde des Pilseners.

Tag 20

Nachdem wir die dunkle Nacht genossen hatten haben wir uns gegen 10:45, nachdem wir gefrühstückt und unseren TravelVan fertig gemacht hatten, auf den Weg gemacht.

Wir fahren Richtung Lillehammer. Der Anstieg ab Geiranger ist wieder eng und verschlungen aber atemberaubend, wenn da nicht so viele Wolken wären. Wir klettern aus fast 1000 Meter über Normal Null , dann kommt eine Abfahrt zum Skywalk Geiranger, 140NOK… Aufgrund des Wetters entscheiden wir das ist uns zu teuer um auf Wolken zu schauen und fahren weiter.

Endlich wieder auf der E6 fahren wir Richtung OSLO. Unterwegs kommen wir am KVAM vorbei, hier muss Chris abfahren um ein Foto für Stephan zu machen.

Zirka 20 KM vor Lillehammer kommt Ringebu, hier gibt es eine der berühmten Stabskirchen. Kurz vor uns muss eine Hochzeitsgesellschaft aus der Kirche gekommen sein, das Brautpaar haben wir aber leider verpasst. In der Hoffnung einen kurzen Blick in die Kirche werfen zu können gehen wir zum Eingang. Die letzten Gäste räumen noch auf, aber ein grimmiger Mann kontrolliert schon wieder wer den Eintritt nicht bezahlt hat. 70 NOK pro Person finden wir aber ziemlich frech und freuen uns einfach über den sonnigen Anblick von außen.

Weiter geht’s Richtung Lillehammer unserem Etappenziel für heute. In Lillehammer angekommen halten wir uns Richtung Olympiaparken. Eine kurze Google Recherche hatte ergeben, dass hier ein Stellplatz sein könnte. Wir erreichen einen Parkplatz unterhalb der Olympiaskisprungschanze von 1994. Hier können wir für 115NOK die Nacht mit super Ausblick verbringen.

Natürlich wird auch das alte Stadion der Eröffnungs – und Abschlussfeier der Olympischen Winterspiele 1994 inklusiv der Olympischen Feuers begutachtet. Wir schauen uns alles an und erklimmen auch die 936 Stufen hinauf zur Aussichtsplattform auf Höhe der Skisprungschanze. Eine wahnsinnige Aussicht…

Ganz Schön hoch so ein Sprungtisch einer Skisprungschanze…

Es ist ein super Gefühl an einem Ort zu sein an dem Olympia auch war… Auch die Schanzen live zu sehen ist Atemberaubend….

Nach dem Abstieg gibt es was leckeres zu Essen und wir lassen den Abend in der Sonne bei Bier und Wein ausklingen…

Tag 21

Wir haben bis 11 Uhr den Stellplatz bezahlt. Also schlafen wir aus und frühstücken gemütlich. Während des Frühstücks kommen auf einmal komische Geräusche von den Skisprungschanzen. Wir schauen aus der Tür und sehen das Skispringer die Schanzen herunterkommen. Schnell ziehen wir uns etwas an und unterbrechen das Frühstück. Ab geht’s in die Skisprungarena und den Springern beim Training zusehen.

Wahnsinn wie die sich da runterstürzen. In den Pausen wird der Kunstrasen und der richtige Rasen gewässert. Wir werden davon überrascht und fast vom Wasser erwischt.

Als die Trainer die Treppen die wir gestern erklommen haben herunterkommen, scheint das Training zu Ende zu sein. Also machen wir uns auf den Weg zurück ins WoMo um dort zu Ende zu frühstücken und dann weiter zu fahren. Wir wollen nämlich noch das Biathlonstadion „Birkebeineren“ besichtigen.

Als wir dort ankommen scheint es alles irgendwie etwas gespenstisch zu sein, alles ist offen zugänglich, sogar der Schießstand! Also schmeißen wir 14NOK in den Parkautomaten für eine halbe Stunde und gehen los alles erkunden. Vom Olympischen Glamour ist nicht viel zu sehen. Es ist für uns eher eine funktionelle und gut ausgebaute Trainingsstätte mit markierten und geteerten Runden, damit die Sportler auch im Sommer mit Ihren Rolllanglauf Ski trainieren können. Leider ist am Anfang keiner am Schießstand. Als wir fast aufbrechen wollen fängt ein Sportler an sich vorzubereiten. Leider läuft er sich erstmal auf der Strecke warm, aber unsere Zeit ist schon um und wir brechen auf zu unserem Travel Van. Kurz bevor wir diesen erreichen fällt dann doch der erste Schuss. Es hallt sehr hin und her in dem leeren Stadion.

 

Wir machen uns auf den Weg zur E6 und damit auch Richtung OSLO. Die ersten Kilometer ab Lillehammer sind mal wieder eine einzige Baustelle und wir kommen nur langsam voran. Unser Tagesziel ist ein Stellplatz mit kostenlosem(!) Strom an einem Einkaufszentrum. Leider hat Kathrin den falschen Stellplatz ins Navi eingegeben und wir finden uns zirka 5 km entfernt von unserem eigentlichen Ziel an einem Unesco Weltkulturerbe „Felsritzungen von Litsleby“ oder auch „Litslebys hällristningar“ wieder. Ein schöner Stellplatz, aber irgendwie nicht das was wir wollten. Wir schauen uns trotzdem einmal um machen aber keine Bilder, da uns das ganze nicht sonderlich beeindruckt. Nach einem kurzen Blick auf das Handy wird klar, wir sind zu weit gefahren. Also neues Ziel ins Handynavi uns los geht’s. Jetzt stimmt die Adresse und wir kommen an einem riesigen Shoppingcenter an. Hier gibt es extra ausgewiesene Stellplätze für Wohnmobile mit Strom, sowie 22(!!) Tesla Ladestationen, die alle mit Fahrzeugen der Marks Tesla belegt sind, was einen Höllen Lärm verursacht!!! Aber naja die sollten ja nach Geschäftsschluss alle wieder weg sein.

Wir gehen Richtung Shopping Center und suchen etwas zu essen. Gott sei Dank ist hier auch sonntags geöffnet. Wir finden ein Chinesische Buffet mit freien Getränken für insgesamt 239 Swedische Kronen und schlagen gut zu.

Nachdem wir vollgefressen im COOP noch einige Dinge unter anderem auch bezahlbares Bier gekauft haben lassen wir den Abend gemütlich ausklingen.

Tag 23 und 24

Nach einer erholsamen Nacht, brechen wir gegen 10 Uhr auf Richtung Fährkai. Wir wollen die gebuchte 12 Uhr Fähre nach Frederikshavn nehmen. Wir fahren mit der Stena Judlandica. Nach einer angenehmen Überfahrt kommen wir um 15:30 Uhr auf dem „Europäischen Festland“ an.

Wir beschließen noch solange zu fahren wir wir wollen und zur Not an der Autobahn zu übernachten. Gegen 19 Uhr machen wir eine große Pause und kochen uns etwas. Unser Ziel ist jetzt gesetzt, der einzige vernünftige Wohnmobilstellplatz in Flensburg. Diesen erreichen wir um zirka 21 Uhr. Wir sind recht müde und lassen den Abend noch kurz bei einem Bier ausklingen.

Am nächsten Tag machen wir uns auf zu unserem geheimen Ziel. Wir haben ein Ziel gewählt welches wir beide gut kennen und wir wissen das es dort einen sehr schönen Stellplatz am Hafen bzw Wattenmeer gibt. Wir wollen hier die Fahrt etwas ausklingen lassen und ein paar Tage klassischen Urlaub machen.

Wir brechen um 10 Uhr in Flensburg auf, ohne unseren Punktekontostand kontrolliert zu haben, der ist eh bei beiden null.

Gegen 14:30 Uhr kommen wir am Seehafen Harlesiel an und finden einen schönen Platz am Wasser.

Hier werden wir die kommenden Tage bis Montag früh verbringen. Dann werden wir uns in aller herrgotts Früh aufmachen, um unseren TravelVan pünktlich um 17 Uhr abliefern zu können. Wir sind jetzt raus und werden die 4 Tage Offline genießen.

Wir hoffen dieser kleine Blog hat euch gefallen und Ihr hatten Spaß dabei und bei unserer großen Reise zu „begleiten“.

Die Planung beginnt

Gebucht haben wir unseren Bürstner Travel Van schon lange, immerhin müssen wir in den Sommerferien fahren. Auch die erste Fähre von Puttgarden nach Rødby ist schon lange gebucht.

Jetzt geht es so langsam ans eingemachte. Die heiße Planungsphase beginnt.

Wir haben 4 Wochen, also 28 Tage Zeit. Der erste Routenplan kommt auf 24 Tage, genug Puffer also ab und zu eine Strecke zu kürzen oder einen Tag länger zu bleiben wo es uns gefällt, wir nennen es Jokertage.

Tja das nächste große Thema: Essen. Jeder der schonmal in Norwegen war weiß, das ist nicht günstig. Also haben wir uns überlegt, einiges selber mit zu nehmen. Natürlich nur haltbares und möglichst leicht.  Z.B. eignen sich Nudeln, Gnocchis, Würstchen und Thunfisch hervorragend dafür.

Jardins de Cactus

Aussicht

 

 

 

 

 

Der nächste Tag führte uns zum Kakteengarten auf Lanzarote. Auch dieser wurde durch Cesar Manriques angelegt und beherbergt ca 1400 verschiedene Kakteenarten.

Er ist auf jeden Fall einen Blick wert und die Vielfalt der Kakteen ist wirklich beeindruckend. Zwischen nichtmal handgroßen Kakteen und riesigen Baumartigen Kakteen von locker 4m Höhe ist alles dabei.